Skip to main content

Notfallambulanz
Tel.: 02235 404-3250

Marien-Hospital Erftstadt
Münchweg 3 - 50374 Erftstadt
Zur Anfahrtsbeschreibung
02235 / 404-0
02235 / 404-1009

Gastroenterologie

Das Fachgebiet der Gastroenterologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit der Vorsorge (Prophylaxe), der Erkennung (Diagnose) und der Behandlung (Therapie) von Erkrankungen des Magen-Darmtraktes inklusive der Speiseröhre, der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse. Das Spektrum umfasst Infektionskrankheiten (z.B. infektiöse Gelbsucht (Virushepatitis), infektiöse Durchfallerkrankungen), Autoimmunerkrankungen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Autoimmun-hepatitiden), Krebserkrankungen der genannten Organsysteme, funktionelle Störungen (z.B. Schluckstörungen bei Achalasie) und verschiedene Stoffwechselstörungen (z.B. Gallensteinleiden). Die diagnostischen Möglichkeiten des Fachgebietes sind vielfältig. Neben Laboruntersuchungen und mikrobiologischen Untersuchungen kommen indirekte bildgebende Verfahren, wie die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) oder direkte bildgebende Verfahren, wie die Spiegelung des oberen und unteren Verdauungstraktes (Endoskopie) sowie die endoskopisch-radiologische Darstellung der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsenganges (ERCP) zum Einsatz. Das Spektrum wird durch Funktionstests, wie z.B. die Bestimmung der Wasserstoffkonzentration in der Atemluft (H2-Atemtest) zur Erkennung verschiedener Kohlenhydratunverträglichkeiten oder Druck und pH-Messung in der Speiseröhre erweitert.

In unserer Abteilung bieten wir ein weites Spektrum der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten des Fachgebietes. Bei bestimmten Krankheitsbildern (z.B. verschiedenen Krebserkrankungen) arbeiten wir eng mit anderen Fachgebieten zusammen, um ein Optimum an diagnostischer und therapeutischer Qualität zu garantieren. So herrscht eine enge Kooperation mit den Röntgenärzten, den Bauchchirurgen und den Fachärzten für die konservative Behandlung von Krebserkrankungen (Onkologen).

  • Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane (Abdomensonographie)
    • Sonographie innerer Organe (Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren, Gebärmutter, Vorsteherdrüse, Harnblase).
    • Sonographie der ableitenden Gallenwege (Gallenblase, Gallengang, Gallenwege innerhalb der Leber).
    • Sonographie der Blutgefäße (Bauchschlagader, untere Hohlvene darmversorgende Blutgefäße, Nierengefäße, Milzgefäße Pfortader, Lebervenen).
    • Sonographie des Dünn- und Dickdarmes (z.B. zur Beurteilung der Ausdehnung entzündlicher Prozesse bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Infektionen).
    • Kontrastmittelverstärkte Sonographie (z.B. bei unklaren Herden in Leber und Niere).
    • Notfallsonographie (z.B. zur Erkennung von Blutungen in die Bauchhöhle oder Darmverschluss)
    • Sonographisch gesteuerte Punktionen (zur Probengewinnung aus unklaren Leberherden oder bei unklaren Veränderungen des gesamten Lebergewebes).
    • Sonographisch gesteuerte Behandlung der Bauchwassersucht bei verschiedenen Erkrankungen (z.B. Ascitesparacentese bei Leberzirrhose).
    • Präoperative Diagnostik (z.B. bei Entzündung der Gallenblase)
  • Gastroenterologische Funktionsdiagnostik
    • Messung der Wasserstoffkonzentration in der Atemluft zur Diagnose bei Kohlenhydratunverträglichkeiten (H2-Atemtest auf Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorbtion, Zuckeraustausstoffunverträglichkeit).
    • Messung der Wasserstoffkonzentration in der Atemluft zur Diagnose einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarmes.
    • Messung der Wasserstoffkonzentration in der Atemluft zur Bestimmung der Dünndarmpassagezeit (Orocoecale Transitzeit).
    • Bestimmung der Dickdarmpassagezeit (Radiologische Ermittlung der Passagezeit mit röntgendichten Markern).
    • Bestimmung der Elastase im Stuhl bei Pankreasinsuffizienz.
    • Untersuchung des Stuhls auf „Ausnutzung“ bei verschiedenen Resorbtionsstörungen.
    • Radiologische Untersuchung der Speiseröhrenpassage (Oesophagus-breischluck).
    • Untersuchung bei Störung der Eisenaufnahme (Eisenresorbtionstest).
  • Laboruntersuchungen
    • Gastroenterologisches Basislabor (Lipase, Amylase, Bilirubin, etc.)
    • Untersuchung von Autoantikörpern (z.B. bei einheimischer Sprue).
    • Mikrobiologische Untersuchungen (bei bakteriellen oder parasitären Darmerkrankungen).
    • Serologische Unersuchungen bei verschiednen Infektionserkrankungen (z.B. bei Virushepatitis).
  • Spiegelung des oberen Verdauungstraktes
    • Video-Endoskopie von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Oesophago-Gastro-Duodenoskopie).
    • Darstellung krankhafter Schleimhautveränderungen durch Färbetechniken (Chromoendoskopie).
    • Probenentnahme für feingewebliche Untersuchungen (Histologie bei entzündlichen oder bösartigen Schleimhautveränderungen).
    • Behandlung bei funktionellen oder strukturellen Störungen der Speiseröhrenpassage (Ballondilatation bei Achalasie, Bougierung oder Ballondilatation und Stentimplantation bei Engstellen der Speiseröhre).
    • Behandlung bei Engstellen des Magenpförtners (Ballondilatation, Bougierung).
    • Polypenabtragung (Polypektomie).
    • Abtragung krankhafter Schleimhautareale (Endoskopische Mukosa -Resektion).
    • Zerstörung krankhafter Schleimhautareale (z.B. Argonplasma-koagulation von Barrett-Dysplasien, flachen Polypen).
    • Behandlung von Krampfadern der Speiseröhre und des Magens (Ösophagus-/Magenvarizen) mittels Gummibandligatur oder Injektion.
    • Behandlung von akuten Blutungen.
    • Argonplasmakoagulation (APC) bei Gefäßanomalien (Angiodysplasien).
    • Fremdkörperentfernung.
    • Anlage von Ernährungssonden in den Magen (Perkutane Endoskopische Gastrostomie).
    • Anlage von Ernährungssonden in den Dünndarm (Perkutane Endoskopische Jejunostomie).
    • Minimalinvasive Entfernung von in die Magenwand eingewachsenen Ernährungssonden (Freilegung der Halteplatte der PEG-Sonde bei „burried-bumper“ mittels Elektrokauter).
  • Spiegelung des unteren Verdauungstraktes
    • Video-Endoskopie des Dickdarms inklusive eines kurzen Teiles des unteren Dünndarms (Ileokoloskopie).
    • Video-Endoskopie des Enddarmes (Sigmoidoskopie, Rektoskopie).
    • Darstellung krankhafter Veränderungen mittels Färbetechniken (Chromoendoskopie).
    • Probenentnahme zur feingeweblichen Untersuchung (Histologie bei entzündlichen oder bösartigen Schleimhautveränderungen).
    • Präoperative Markierung von krankhaften Veränderungen (Tusche-färbung, Einbringung von Endoclips).
    • Endoskopische Behandlung von Polypen (Polypektomie).
    • Abtragung auch ausgedehnter flacher Adenomen (Endoskopische Mukosa Resektion).
    • Argonplasmakoagulation (APC) bei Gefäßanomalien (Angiodysplasien).
    • Aufdehnung (Bougierung, Dilatation) von Engstellen des Darms, z.B. bei M. Crohn, postoperativen Stenosen oder zur palliativen Versorgung von Krebserkrankungen.
    • Komplette Ileokoloskopie zur allgemeinen Darmkrebsvorsorge.
  • Untersuchung und Behandlung an Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse
    • Endoskopisch-Radiologisch gestützte Kontrastmitteldarstellung der Gallenwege (Endoskopische Retrograde Cholangiographie).
    • Endoskopische-Radiologisch gestützte Kontrastmitteldarstellung des Pankreasgangsystems (Endoskopische Retrograde Pankreatikographie).
    • Entnahme von feingeweblichen Proben und Zellabstrichen (z.B. aus den ableitenden Gallenwegen).
    • Erweiterung der Einmündung des Gallenganges durch Schnitt oder Ballondilatation (Papillotomie, Sphinkterotomie).
    • Entfernung von Gallengangssteinen.
    • Therapie von Gallengangstenosen und -leckagen als Folge von Operationen.
    • Prothesenversorgung (Plastik- oder Metallstents) bei entzündlichen (z.B. primär sklerosierende Cholangitis) oder bösartigen Engstellen der Gallenwege (z.B. bei Pankreaskarzinom oder Klatskin-Tumoren).
  • Geplante Erweiterung des diagnostischen Spektrums
    • Endoskopisch gestützte Sonographie des Magen- und Darmtraktes, der Bauchspeicheldrüse, der ableitenden Gallenwege, des Rektums und der Mediastinalorgane (Endosonographie).
    • Messung des Säuregehaltes in der Speiseröhre (pH-Metrie).
    • Messung des Drucks in der Speiseröhre (Oesophagusmannometrie).

Hier können Sie weiterführende Informationen zu verschiedenen diagnostischen Verfahren abrufen

  • Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane

    Die Sonographie der Bauchorgane ist eine für den Patienten unbelastende und ungefährliche Untersuchungsmethode, die ohne großen Aufwand bereits eine starke diagnostische Aussagekraft bietet. So können verschiedene funktionelle oder strukturelle Erkrankungen an allen inneren Organen festgestellt oder mindestens der Verdacht auf eine solche Erkrankung gestellt werden. In liegender Position wird mit einer Ultraschallsonde der Bauch abgefahren. Dabei werden Ultraschallwellen durch die verschiednen Gewebeschichten gesendet. Um die Ultraschallwellen durch die Haut zu leiten, muss ein spezielles Gel auf die Haut aufgetragen werden, da Ultraschallwellen Luft nicht durchdringen können. Je nach der Beschaffenheit der verschiedenen Gewebe werden die Ultraschallwellen unterschiedlich reflektiert. Diese Reflexionen werden dann von der Sonde empfangen und in einem Computer in Bildinformationen umgerechnet, welche schließlich auf einem Bildschirm zur Darstellung kommen. Vorteil der Untersuchungsmethode ist die fehlende Strahlenbelastung und fehlende Invasivität sowie ihre Dynamik. So können Bewegungen einzelner Strukturen (Darmbewegungen, Blutfluss etc.) wie in einem Film dargestellt werden. Nachteil kann die gegenüber anderen indirekten bildgebenden Verfahren (z.B. Computertomographie, Kernspintomographie) schlechtere Bildauflösung und die Störanfälligkeit durch Luftüberlagerungen (Darmgase, Magenluft) sein. Daher ist es manchmal erforderlich eine Ultraschall-untersuchung, die bereits einen bestimmten Verdacht auf eine Erkrankung lenkt, um eine radiologische Untersuchung zur erweitern. Die Sonographie der Bauchorgane kann durch bestimmte Kontrastmittel in ihrer Aussagekraft noch erweitert werden. Ferner ist es möglich, unter sonographischer Kontrolle Proben aus verschiedenen Organen (Leber, Nieren) zu entnehmen oder Bauchwasser (Ascites) zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken abzulassen.

  • Gastroenterologische Funktionsdiagnostik

    Mittels verschiedener, nicht belastender Untersuchungen lassen sich bestimmte Störungen der gastrointestinalen Organe diagnostizieren. So kann die Messung der Konzentration von Wasserstoffmolekülen in der Atemluft des Patienten nach Belastung mit verschiedenen Kohlenhydraten Anhalt für Kohlenhydratun-verträglichkeiten (Milchzucker, Fruchtzucker, Zuckeraustauschstoffe) geben. Diese sind häufig verantwortlich für sonst nicht erklärbare Magen- und Darmbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Krämpfe oder sogar Durchfall. Mit derselben Methode kann eine krankhafte Bakterienbesiedlung des eigentlich sterilen Dünndarmes festegestellt werden, die Ursache für Durchfall und verminderte Nährstoffaufnahme sein kann. Zudem kann die Zeit gemessen werden, die aufgenommene Speisen bei ihrem Transport durch den Dünndarm brauchen. Störungen der Dünndarmtätigkeit bei verschiedenen Grunderkrankungen können somit festgestellt werden. Das Verfahren beruht auf der Verstoffwechselung von Zuckern (Kohlenhydraten) durch Darmbakterien in verschiedene Gase, die bei der Verstoffwechselung derselben Zucker durch den menschlichen Organismus nicht anfallen, wie z.B. die genannten Wasserstoffmoleküle. Wenn diese vermehrt anfallen, gehen sie aus dem Darm direkt in die Blutbahn über und gelangen mit dem Blutkreislauf in die Lunge, wo sie aufgrund ihrer geringen Größe direkt abgeatmet werden, um schließlich gemessen werden zu können. 

    Störungen des Schluckaktes durch eine Funktionsstörung der Speiseröhre können unter anderem mit dem Oesophagusbreischluck aufgedeckt werden. Dabei wird ein röntgendichter Brei herunter geschluckt und dessen Passage durch die Speiseröhre mit einem Röntgengerät aufgezeichnet. Laborchemische Untersuchungen des Stuhls können Aufschluss über Störungen der Bauchspeicheldrüse geben. Dabei wird die Menge eines bestimmten Enzyms im Stuhl gemessen (Elastase), das normalerweise  von der Bauchspeicheldrüse in den Darm abgegeben wird, um die Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen zu unterstützen. Eine Verminderung dieser Elastase gegenüber der Norm weist auf eine krankhaft verminderte Verdauungsaktivität der Bauchspeicheldrüse hin, die verantwortlich sein kann für Durchfälle, aber auch eine gestörte Aufnahme von Nährstoffen. Mit der Manometrie der Speiseröhre können bestimmte Störungen der Oesophagusmotilität, z.B. bei der Achalasie festgestellt werden. Hierbei wird eine Messsonde in die Speiseröhre eingeführt und der Kontraktionsvorgang des Oesophagus über mehre Druckssensoren sozusagen „online“ abgeleitet. Mit der Säuremessung in der Speiseröhre kann ein krankhafter Rückfluss von Magensaft in den Oesophagus festgestellt werden. Dabei wird ein sehr dünner Schlauch eingeführt und der pH-Wert in der Speiseröhre über 24 Stunden aufgezeichnet.

  • Spiegelung des oberen Verdauungstraktes

    Bei der Spiegelung des oberen Verdauungstraktes (Oesophago-Gastro-Duodenoskopie) wird ein flexibler Schlauch durch Mund und Rachen über die Speiseröhre bis in den Magen und den Zwölffingerdarm eingeführt. Für diese Untersuchung müssen Sie zuvor 12 Stunden nüchtern gewesen sein. Nur in lebensbedrohlichen Notfällen, wenn eine akute Blutung in Magen oder Speiseröhre behandelt werden muss, wird diese auch bei nicht nüchternen Patienten durchgeführt. Das Gerät verfügt über eine Fieberoptik, die ein direktes Bild auf einen Bildschirm überträgt, auf dem der Untersuchungsgang verfolgt werden kann. Ferner befinden sich in dem Gerät Arbeitskanäle, um Flüssigkeit abzusaugen, Luft einzublasen und kleine Instrumente einzuführen. Um für Sie den Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten, wird der Rachen mit einem Lokalanästhetikum betäubt, das Sie herunterschlucken müssen. Ferner führen wir die Untersuchung in tiefem Dämmerschlaf durch. Dabei wird ein hochwirksames Betäubungsmittel über die Vene verabreicht bis Sie einschlafen. Die Atmung des Patienten bleibt dabei erhalten. Es handelt sich also nicht um eine echte Narkose. Dennoch werden Sie von der Untersuchung nichts mitbekommen und erst nach deren Beendigung erwachen. 

    Bei der Untersuchung werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm genau inspiziert. Aus krankhaft veränderten Schleimhautarealen können kleine Proben mit einer Zange (dies ist für den Patienten nicht schmerzhaft) entnommen werden und zur feingeweblichen Untersuchung in die Pathologie geschickt werden. Aus der Zusammenschau aus feingeweblichem Untersuchungsbefund und dem bereits mit bloßem Auge erhobenen Bild können wir die richtige Diagnose stellen. Häufig ist es schon möglich, während der Untersuchung eine erste Behandlung durchzuführen. So können wir Gefäßanomalien mit einem sogenannten Argon-Beamer veröden oder Engstellen mit einem Ballon aufdehnen und ggf. hier Metallstützen einsetzen. Bestimmte Gewebeveränderungen, die Vorstufen zu einer Krebserkrankung darstellen, können mit einer elektrischen Schlinge ausgeschnitten werden oder mit dem Argon-Beamer zerstört werden.

  • Spiegelung des unteren Verdauungstraktes

    Bei der Spiegelung des unteren Verdauungstraktes (Ileokolosopie) wird ein flexibler Schlauch durch den After über den gesamten Dickdarm bis in den Anfang der unteren Dünndarmabschnitte eingeführt. Für diese Untersuchung müssen Sie zuvor den Darm vollständig entleeren und reinigen. Dies erfolgt durch Trinken einer Salzlösung am Vorabend und am Morgen der Untersuchung, so lange, bis sich nur noch klare Flüssigkeit aus dem Darm entleert. Dieses Vorgehen wird von den Patienten häufig als der unangenehmste Teil der gesamten Untersuchung empfunden. Den etwas unangenehmen Geschmack der Salzlösung kann man abmildern, indem die Lösung sehr kalt getrunken wird. Sollten Sie nicht in der Lage sein die notwendige Flüssigkeitsmenge zu trinken (z.B. bei sehr alten Patienten oder Patienten mit Schluckstörungen), können wir die Lösung auch über einen dünnen Schlauch (dicke einer Kugelschreibermine), der über die Nase bis in den Magen fortgeführt wird, verabreichen. Sollten Sie aufgrund einer Erkrankung oder Gebrechlichkeit nicht in der Lage sein die Entleerung des Darmes alleine zu bewerkstelligen, wird Ihnen unser Pflegepersonal dabei behilflich sein (Toilettenstuhl am Patientenbett etc.). 

    Das Gerät verfügt über eine Fieberoptik, die ein direktes Bild auf einen Bildschirm überträgt, auf dem der Untersuchungsgang verfolgt werden kann. Ferner befinden sich in dem Gerät Arbeitskanäle, um Flüssigkeit abzusaugen, Luft einzublasen und kleine Instrumente einzuführen. Um für Sie den Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten, führen wir die Untersuchung in tiefem Dämmerschlaf durch. Dabei wird ein hochwirksames Betäubungsmittel über die Vene verabreicht bis sie einschlafen. Die Atmung des Patienten bleibt dabei erhalten. Es handelt sich also nicht um eine echte Narkose. Dennoch werden Sie von der Untersuchung nichts mitbekommen und erst nach deren Beendigung erwachen. Hat man bei der Untersuchung den Übergang vom Dickdarm in den Dünndarm erreicht, wird ein kleines Stück in den Dünndarm eingegangen, um auch hier Hinweise auf bestimmte Erkrankungen finden zu können (z.B. bei dem Verdacht auf das Vorliegen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa. Bei der Untersuchung wird Luft in den Darm eingeblasen, damit sich die Schleimhaut zur genauen Inspektion vollständig entfaltet. Dies kann nach der Untersuchung, ähnlich wie bei starken Blähungen, leichte Schmerzen hervorrufen. 

    Beim Rückzug des Gerätes, bei dem die eigentliche Beurteilung der Darmschleimhaut erfolgt, werden wir so viel wie möglich der eingeblasenen Luft wieder absaugen. Die im Darm verbliebene Raumluft sollten Sie möglichst ohne ein falsches Schamgefühl ausblasen. Wie gesagt, es handelt sich um Raumluft, die bei der Untersuchung in den Darm eingebracht worden ist, daher ist sie auch völlig geruchlos. Aus krankhaft veränderten Schleimhautarealen können kleine Proben mit einer Zange (dies ist für den Patienten nicht schmerzhaft) entnommen werden und zur feingeweblichen Untersuchung in die Pathologie geschickt werden. 

    Aus der Zusammenschau aus feingeweblichem Untersuchungsbefund und dem bereits mit bloßem Auge erhobenen Bild können wir die richtige Diagnose stellen. Häufig ist es schon möglich, während der Untersuchung eine erste Behandlung durchzuführen. So können wir Gefäßanomalien mit einem sogenannten Argon-Beamer veröden oder Engstellen mit einem Ballon aufdehnen. Bestimmte Gewebeveränderungen, die Vorstufen zu einer Krebserkrankung darstellen, können mit einer elektrischen Schlinge ausgeschnitten werden oder mit dem Argon-Beamer destruiert werden. 

    Eine Darmspiegelung ist nicht nur dann sinnvoll, wenn der Patient unter Beschwerden wie Verstopfung, anhaltenden Durchfall, wechselndem Stuhlverhalten oder gar Blutabgängen leidet, sondern auch als Krebsvorsorge empfehlenswert. Da der Dickdarmkrebs sowohl bei Männern als auch bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung darstellt, wird eine solche Untersuchung allen Patienten ab dem fünfzigsten Lebensjahr alle 10 Jahre empfohlen. Sollten bei einer Vorsorgedarmspiegelung Vorstufen zu einer Krebserkrankung gefunden und entfernt werden, kann es sein, dass wir Ihnen weitere Darmspiegelungen in kürzeren Abständen (z.B. alle 5 oder alle 3 Jahre) empfehlen, um bei Ihnen einer Krebserkrankung sicher vorbeugen zu können. 

    Die Vorsorgekoloskopien können in unserem Hause auch ambulant durchgeführt werden. Hierbei werden Sie in einem Vorgespräch einige Tage vor der Koloskopie über die Art und Weise der Untersuchung und die Anweisungen für die Darmreinigung ausführlich informiert. Am Morgen der Untersuchung kommen Sie dann in unsere Abteilung und werden nach kurzer Zeit bereits der Untersuchung zugeführt. Nach Beendigung der Untersuchung werden Sie an einem Monitor, der Sauerstoffsättigung, Blutdruck und EKG ableitet, überwacht, bis Sie vollständig erwacht sind. Da Sie wegen der verabreichten Betäubungsmittel 24 Stunden nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, sollten Sie sich von einem Angehörigen oder Bekannten abholen lassen. Bevor Sie unser Haus verlassen, werden wir den erhobenen Befund ausführlich mit Ihnen besprechen. Weiterhin gehen das Untersuchungsergebnis sowie das Ergebnis einer eventuell erfolgten feingeweblichen Untersuchung mit den entsprechenden Empfehlungen schriftlich Ihrem weiterbehandelnden Arzt zu.

  • Untersuchung und Behandlung an Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse

    Dieses Untersuchungsverfahren ist eine Kombination aus einer endoskopischen Untersuchung des oberen Verdauungstraktes und einer kontrastmittelverstärkten Röntgenuntersuchung. Bei einer Magenspiegelung wird ein flexibler Schlauch bis zu der Stelle des Zwölffingerdarmes eingeführt, an der der Gallengang und der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse in den Zwölffingerdarm einmünden. Nun wird ein kleiner Plastikschlauch in diese Mündungsstelle eingeführt, ein Kontrastmittel in die Gallengänge der Leber oder in den Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse eingespritzt und Röntgenaufnahmen werden angefertigt. 

    Um für Sie den Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten, wird der Rachen mit einem Lokalanästhetikum betäubt, das Sie herunterschlucken müssen. Ferner  führen wir die Untersuchung in tiefem Dämmerschlaf durch. Dabei wird ein hochwirksames Betäubungsmittel über die Vene verabreicht, bis sie einschlafen. Die Atmung des Patienten bleibt dabei erhalten. Es handelt sich also nicht um eine echte Narkose. Dennoch werden Sie von der Untersuchung nichts mitbekommen und erst nach deren Beendigung erwachen. 

    Am Röntgenschirm können nun krankhafte Veränderungen an den untersuchten Strukturen erkannt werden. Ferner können auch Proben aus den untersuchten Gangsystemen mit einer kleinen Bürste zur pathologisch-anatomischen Begutachtung entnommen werden. In vielen Fällen können wir bei dieser Untersuchung auch gleich eine Behandlung durchführen. So können wir z.B. Gallensteine mit einem kleinen Körbchen oder einem kleinen Ballon aus dem Gallengang entfernen, oder entzündliche bzw. bösartige Engstellen aufdehnen und ggf. mit einer kleinen Metallstütze versorgen.

    Bei der Untersuchung werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm genau inspiziert. Aus krankhaft veränderten Schleimhautarealen können kleine Proben mit einer Zange (dies ist für den Patienten nicht schmerzhaft) entnommen werden und zur feingeweblichen Untersuchung in die Pathologie geschickt werden. Aus der Zusammenschau aus feingeweblichem Untersuchungsbefund und dem bereits mit bloßem Auge erhobenen Bild können wir die richtige Diagnose stellen. Häufig ist es schon möglich, während der Untersuchung eine erste Behandlung durchzuführen. So können wir Gefäßanomalien mit einem sogenannten Argon-Beamer veröden oder Engstellen mit einem Ballon aufdehnen und ggf. hier Metallstützen einsetzen. Bestimmte Gewebeveränderungen, die Vorstufen zu einer Krebserkrankung darstellen, können mit einer elektrischen Schlinge ausgeschnitten werden oder mit dem Argon-Beamer zerstört werden.